Ratgeber: Wie optimiere ich Inhalte für KI-Oberflächen wie ChatGPT und Perplexity?

Leicht verständliche Tipps und der Unterschied zur klassischen SEO 

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Künstliche Intelligenz (KI) verändert, wie Menschen Informationen suchen und finden. Immer mehr Nutzer*innen stellen ihre Fragen nicht mehr nur über klassische Suchmaschinen wie Google, sondern direkt an KI-basierte Systeme wie ChatGPT, Perblexity oder Google AI.

Diese sogenannten KI-Oberflächen arbeiten anders als herkömmliche Suchmaschinen. Deshalb braucht es auch andere Strategien, damit eigene Inhalte für solche Systeme sichtbar und hilfreich werden. In diesem Ratgeber erfährst du, wie du deine Inhalte optimal für KI-Oberflächen aufbereitest und wo die Unterschiede zur klassischen Suchmaschinenoptimierung (SEO) liegen.

Inhaltsübersicht

Was sind KI-Oberflächen?

KI-Oberflächen sind digitale Assistenten oder anpassungsfähige digitale Benutzeroberflächen, die auf Basis von künstlicher Intelligenz natürliche Sprache verstehen und verarbeiten können. Bekannte Beispiele sind ChatGPT, Google AI Overviews, Perplexity oder auch Microsoft Copilot.  Nutzer interagieren mit ihnen, indem sie Fragen stellen oder Aufgaben beschreiben – meist in vollständigen Sätzen, also in natürlicher Sprache. Die KI analysiert diese Eingaben und sucht passende Informationen, um möglichst hilfreiche Antworten zu geben. 

Funktionieren KI-Oberflächen anders als klassische Suchmaschinen?

Ja – sie funktionieren anders und auch die Nutzung ist differenziert:

  • Bei der klassischen Websuche geben Menschen meist kurze Stichworte oder Phrasen ein, zum Beispiel „beste Pizza Berlin“ oder „Laptop Test 2024“. Die Suchmaschine listet dann Webseiten auf, die zu diesen Begriffen passen – oft in Form einer langen Trefferliste.
  • KI-Oberflächen hingegen erhalten oft ausführliche, natürlich formulierte Fragen: „Welche Pizzaläden in Berlin sind besonders empfehlenswert und warum?“ oder „Welcher Laptop eignet sich für Grafikdesign und hat ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis?“ Die KI gibt daraufhin eine direkte, zusammengefasste Antwort, die Informationen aus verschiedenen Quellen kombinieren kann.
  • Während klassische SEO darauf abzielt, möglichst weit oben in der Trefferliste einer Suchmaschine zu erscheinen, geht es bei der Optimierung für KI darum, die von der KI zitierten oder zusammengefassten Inhalte bereitzustellen.

Unterschiede zwischen klassischer Suchmaschine und KI-Oberflächen

Klassische Suchmaschinen KI-Oberflächen
Technik und Datenbasis Nutzen vorrangig einen Index aus gecrawlten Webseiten und werten diese nach bestimmten Ranking-Faktoren aus. Sie arbeiten meist schlüsselwortbasiert und liefern eine Liste von relevanten Links Setzen auf große Sprachmodelle (LLMs), die Inhalte semantisch verstehen und direkt Antworten generieren.

Sie können auch Informationen aus verschiedenen Quellen zusammenfassen und interpretieren, ohne sich auf einen klassischen Index zu beschränken.
Ergebnispräsentation zeigen eine Linkliste an, aus der Nutzer selbst die passenden Seiten auswählen müssen liefern meist direkt eine zusammengefasste, strukturierte Antwort auf die Suchanfrage – oft mit Quellenangaben, Bildern oder weiteren relevanten Daten
Nutzerinteraktionfunktionieren statisch: Sie liefern Ergebnisse auf Basis vorher festgelegter Algorithmen verstehen die Intention hinter einer Anfrage, können Rückfragen stellen und passen ihre Antworten dynamisch an den Nutzerkontext an. Sie lernen aus Nutzerverhalten und verbessern sich kontinuierlich
Aktualität und Quellen bieten meist aktuellere und breitere Suchergebnisse, da sie das Web regelmäßig crawlen waren früher auf ihre Trainingsdaten beschränkt, können aber inzwischen ebenfalls aktuelle Webinhalte einbeziehen
Beispiele Google
Bing
ChatGPT
Perblexity
CoPilot
Google AI Mode
Meta

Wodurch unterscheidet sich klassische SEO und KI-Optimierung?

1. Zielsetzung

  • SEO: Ziel ist ein guter Platz in der Suchmaschinen-Trefferliste (Ranking).
  • KI-Optimierung: Ziel ist, dass die eigenen Inhalte von der KI in Antworten zitiert oder als Quelle genutzt werden.

2. Suchverhalten der Nutzer

  • Menschen schreiben in KI-Oberflächen längere, natürlichere Sätze als in der klassischen Suche. Sie erwarten direkt eine konkrete, ausführliche Antwort.
  • Inhalte sollten deshalb so formuliert sein, dass sie leicht von der KI gefunden, verstanden und direkt übernommen werden können.

3. Struktur der Inhalte

  • SEO setzt häufig auf Keywords, Überschriften und eine klare Seitenstruktur, damit Suchmaschinen die Themen erkennen.
  • Für KI-Oberflächen ist eine klare, verständliche Sprache, vollständige Sätze und logischer Aufbau noch wichtiger. Die KI bevorzugt gut erklärte, direkt zitierbare Absätze.

4. Auffindbarkeit und Quellenangabe

  • Suchmaschinen zeigen meist die Webseite als Ganzes an. User klicken dann auf die Seite, um mehr zu lesen.
  • KI-Systeme zitieren oft nur einzelne Sätze oder Absätze und nennen manchmal die Quelle direkt in der Antwort. Es lohnt sich also, prägnante „Antwort-Snippets“ zu formulieren.

Wie optimiere ich Inhalte für KI-Oberflächen?

Halte dich an bewährte SEO-Methoden, achte auf inhaltliche Qualität und Aktualität, baue Autorität auf, optimiere für Sprachsuche, um deine Sichtbarkeit und Zitierhäufigkeit zu erhöhen.  

Nachfolgend einige Punkte, die berücksichtigt werden sollten: 

1. Klare, verständliche Sprache nutzen

  • Verwende einfache, kurze Sätze.
  • Bauen Sie Ihre Inhalte ähnlich einer Konversation auf.
  • Vermeide komplizierte Fachbegriffe, wenn es nicht unbedingt notwendig ist.
  • Schreibe so, dass Menschen (und KIs) den Inhalt leicht verstehen können.
  • Vermeide Interpretationsfehler.
  • Berücksichtige, dass häufig die Zielgruppe weniger Informationen oder Grundwissen hat und wir selbst oft sehr im Thema sind.

2. Fragen beantworten und Zusammenfassungen bieten

  • Stelle dir vor, welche Fragen Nutzer zu deinem Thema haben könnten, und beantworte sie direkt im Text. Überschriften wie „Was ist…?“, „Wie funktioniert…?“ oder „Welche Vorteile hat…?“ helfen KI-Systemen, deine Inhalte richtig einzuordnen.
  • Füge am Anfang oder Ende eines Beitrags kurze Zusammenfassungen ein. Diese „Snippets“ eignen sich besonders gut zum Zitieren durch KI.

3. Strukturierte Inhalte mit Überschriften und Absätzen

Gliedere deinen Text mit klaren Überschriften (H1, H2, H3…) und Absätzen. So kann die KI die Themen schneller erkennen und passende Informationen entnehmen. Je einfacher und klarer die Struktur ist, desto leichter kann sie verstanden werden.

4. Fakten, Zahlen und Beispiele einbauen

Füge hilfreiche Fakten, Statistiken und konkrete Beispiele ein. KIs bevorzugen gut belegte und präzise Aussagen, die sie in ihren Antworten weiterverwenden können.

5. Inhalte regelmäßig aktualisieren

Aktualisiere deine Inhalte regelmäßig, um sie relevant und von der KI bevorzugt zu halten. Überprüfe, ob es neuere Statistiken oder Informationen gibt – oder neue Gesichtspunkte, die heute zu berücksichtigen sind (z. B. durch neue Richtlinien, Urteile, Erfahrungsberichte, etc.). Denken Sie zum Beispiel an die Corona-Zeit – hier gab es sehr oft Veränderungen in den Vorschriften (mit oder ohne Maske, Verkauf nur mit Termin, kein Verkauf, etc.).

6. Quellen klar benennen

Wo es sinnvoll ist, solltest du Quellen angeben – besonders bei Zahlen oder Zitaten. KIs neigen dazu, Inhalte mit klarer Herkunft bevorzugt zu zitieren.

7. Nutzersicht einnehmen

Überlege dir immer: Welche Fragen könnten Nutzer wirklich haben? Was ist ihnen beim Thema besonders wichtig? Beantworte nicht nur allgemeine Fakten, sondern gehe auf typische Probleme, Missverständnisse oder Anwendungsfälle ein.

8. Entwickle Dich weiter

Die Suche hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Videos, Snippets und in Kürze Social Media Postings – viele Möglichkeiten und Varianten sind entstanden. Nutze diese und entwickle Dich mit den Anforderungen und Möglichkeiten weiter.

9. Erstelle einen einfachen, leicht crawlbaren Inhalt

Je einfacher der Inhalt zu erfassen ist, desto einfacher kann ChatGPT, Perblexity, Google AI, etc. die Inhalte verstehen. Aktuell haben die meisten KI-Suchmaschinen bzw. KI-Oberflächen noch Probleme mit der Erkennung von java-Skritp-Inhalten.

Praktische Tipps für die Umsetzung

tipps
  • Erstelle eine Liste mit häufig gestellten Fragen (FAQ) zu deinem Thema.
  • Stelle wichtige Informationen möglichst früh im Text bereit.
  • Halte Zusammenfassungen und Antworten kurz und prägnant.
  • Nutze Synonyme und natürliche Sprache, damit auch verschiedene Fragestellungen abgedeckt werden.
  • Verwende anschauliche Beispiele, Vergleiche oder kleine Geschichten, um Zusammenhänge zu verdeutlichen.
  • Barrierefrei denken!

Wie finde ich heraus, ob meine Inhalte von KIs genutzt werden?

Bislang gibt es noch keine perfekte Methode der Auswertungen, ob Inhalte bei KI angezeigt werden. Man kann nach unserer Information aktuell maximal die User, welche von den Oberflächen kommen, messen.

Wir empfehlen: Testen Sie selbst mit Suchabfragen, welche Sie denken, dass Ihre User nutzen könnten. Beachten Sie hierbei, dass KI-Oberflächen anderes genutzt werden, als die bisherigen Suchmaschinen.

Aktuell empfehlen wir:

  • In manchen KI-Systemen wird die Quelle angezeigt – prüfe, ob deine Webseite genannt wird.
  • Überwache den Traffic auf deiner Seite, zum Beispiel mit Web-Analyse-Tools. Ein starker Anstieg, ohne dass du bei Google höher gerankt bist, kann auf KI-Nutzung hindeuten.
  • Recherchiere selbst typische Fragen zu deinem Thema in KI-Oberflächen und prüfe, ob Inhalte aus deiner Seite übernommen werden.
  • Fragen Sie die KI-Oberflächen auch, wie das jeweilige Ergebnis zustande kommt. 
  • Sind die Ergebnisse zweifelhaft oder falsch, so teilen Sie dies auch der jeweiligen Oberfläche mit.

Wird SEO durch die KI-Oberflächen überflüssig?

Nein, SEO bleibt weiterhin wichtig. Allerdings verändert sich die Art, wie wir Suchmaschinenoptimierung betreiben. Früher ging es vor allem darum, bei Google möglichst weit oben zu stehen. Heute brauchst du zusätzlich Texte, die von Künstlicher Intelligenz verstanden und genutzt werden können.

Das bedeutet:

  • Klarheit, Struktur und direkte Antworten spielen eine noch größere Rolle als bisher.
  • Qualität und Relevanz wird immer wichtiger.
  • Technische SEO ist essentiell.
  • Webseiten, welche gut ranken und eine starke Marke sind, werden meist auch besser in den KI berücksichtigt
KI-Oberflächen wie Chatbots oder Sprachassistenten suchen gezielt nach nützlichen Informationen. Sie wählen gern Inhalte, die einfach geschrieben sind, Fragen beantworten und konkrete Beispiele liefern. Wer seine Inhalte so gestaltet, wird auch in Zukunft gut gefunden – egal, ob von einer Suchmaschine oder einer KI.

Was ändert sich durch die KI-Oberflächen?

  • Kompakte KI-Antworten senken die Klickraten auf klassische Suchergebnisse.
  • Suchergebnisse werden in einer anderen Form angezeigt (kompakte Antworten statt Linklisten)
  • Neue Ziele: Geo, Optimierung für natürliche Sprache, Nutzererfahrung und Barrierefreiheit werden wichtiger als klassische SEO.
  • SEO erfordert die Zusammenarbeit von Redaktion (egal ob Webseite oder Social Media), IT, UX und PR. Man kann diese Bereiche nicht mehr trennen.

SEO ist wichtiger denn je, aber die Spielregeln ändern sich. Wer weiterhin sichtbar bleiben will, muss auf Qualität, technische Optimierung und Nutzerorientierung setzen – auch und gerade im Zeitalter der KI-Oberflächen. 

Fazit: Zukunftsfähig bleiben mit KI-Optimierung

Die Art, wie Menschen Informationen suchen, verändert sich durch Künstliche Intelligenz grundlegend. Wer heute Inhalte erstellt, sollte sowohl klassische SEO-Regeln kennen als auch verstehen, wie KI-Oberflächen funktionieren. Mit klaren, gut strukturierten und hilfreichen Texten bist du bestens darauf vorbereitet, dass deine Inhalte auch von ChatGPT, Perplexity und anderen KI-Systemen gefunden und weitergegeben werden. So erreichst du auch in Zukunft viele Lesern – egal, ob sie im Suchfeld tippen oder mit einer KI sprechen.
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